Tierschutz-Hunde richtig sichern
Bitte sichert eure Hunde!
Laut Tasso entlaufen jährlich rund ca. 124.000 Haustiere – davon 30.700 Hunde und 93.100 Katzen. Dank einer Registrierung bei Tasso, können davon etwa 100.000 Tiere zu ihren Familien zurückgebracht werden. Wie viele davon aber für immer verschwunden sind oder tot auf der Straße, auf Bahngleisen oder im Wald gefunden werden, weiß niemand. Die Dunkelziffer ist sehr hoch einzuschätzen.
Die Sicherung der Tiere ist daher extrem wichtig, um diese hohe Gefahr des Entlaufens nichts zu riskieren.
Zusätzlich zu einem Sicherheits-, bzw. Panik-Hundegeschirr, können die Tiere auch noch mit einem GPS-Tracker gesichert werden.
So können sie jederzeit geortet werden.
Dieser sollte dauerhaft am Hunde-Geschirr angebracht sein.
Lassen Sie Ihren Hund registrieren
Im Falle eines Entlaufens, können Sie ihn dort als vermisst melden und bekommen Unterstützung in Form von Flyern oder Sichtungen.
Sollte Ihr Hund dennoch entlaufen, sind die ersten 24 Stunden ausschlaggebend, um eine 80%ige Chance zu haben, seinen Vierbeiner schnell und sicher wieder zu finden. Reagieren Sie daher schnell und nehmen Sie Hilfe in Anspruch von z.B. Tiersicherungsdiensten.
BITTE SICHER MICH!
Liebes neues Frauchen, liebes neues Herrchen,
ich habe eine große Bitte an dich!
Ich kenne deine Welt hier noch gar nicht. Alles was dir vertraut ist, ist mir fremd und macht mir Angst. Jedes Geräusch ist neu für mich und kann mich furchtbar erschrecken. Ich kenne deine Sprache nicht, keine geschlossenen Räume oder Treppen. Und weiß nicht, ob ich es gut haben werde bei dir. Bisher bin ich in meinem Leben nur von Menschen verraten worden…
Du musst mein Vertrauen erst langsam gewinnen und aufbauen. Bis dahin musst du bitte dafür sorgen, dass ich nicht in Panik einfach weglaufe, denn das ist mein Instinkt, wenn ich mich erschrecke. Ich renne dann einfach los, ohne mich zu orientieren. Dabei kann ich ein wahrer Entfesselungs-Künstler sein und ein einfaches Geschirr oder Halsband reicht da als Sicherung leider nicht aus…
Es gibt spezielle Geschirre, aus denen ich nicht entweichen kann, sogenannte Sicherheits- oder Panik- Geschirre. Und ich sollte zusätzlich ein Halsband tragen. Am besten werden dann zwei Leinen genutzt um mich zu sichern. Eine kommt an das Sicherheitsgeschirr und eine an das Halsband. So ist es nicht möglich, dass ich aus Panik entlaufen kann.
Und bitte nutze keine Rollleinen (Flexileinen)! Fällt so eine Leine aus der Hand, dann ist es für mich, als ängstlicher Hund, bzw. Angsthund, der absolute Super-Gau! Eh schon panisch, scheppert jetzt noch dieses komische Ding an mir herum und treibt mich voran… Durch die scharfen, dünnen, gespannten Leinen werden oft auch schlimme Schnittwunden verursacht, bis zu abgetrennten Gliedmaßen.
Leider passieren tagtäglich Unfälle mit Hunden, die nicht richtig gesichert wurden. Diese laufen oft über Wochen oder auch Monate orientierungslos durch die Straßen und können nicht gesichert werden. Oft endet deren Odyssee tödlich vor einem Zug oder unter einem Auto.
Spiel nicht mit meinem Leben. Sicher mich. Schütze mich. Gewinne mein Vertrauen.
Lass Fenster und Türen nicht offenstehen. Auch nicht, um eben den Müll wegzubringen. Verschließe alle Schlupflöcher im Garten und schließe das Gartentor ab.
Es geht um meinen Schutz und mein Leben. Nur so kann ich dir ein Leben lang ein treuer und dich liebender Begleiter sein. Danke <3
Doppelte Sicherung
StyleSnout empfiehlt, die ersten Wochen eine doppelte Sicherung der Hunde umzusetzen.
Das bedeutet: Der Hund wird mit Sicherheitsgeschirr, einem Halsband und zwei Leinen gesichert. Eine Leine (Sicherungsleine) sollte am Körper festgemacht sein, z.B. mit einem Jogging-Gurt. Die zweite Leine (Führleine) ist am Sicherheitsgeschirr befestigt. So kann man sicher gehen, dass die Leinen nicht beide aus der Hand fallen und der Hund entlaufen kann. Zusätzlich ist eine Sicherungskoppel zu empfehlen, die das Halsband mit dem Sicherheitsgeschirr verbindet.
Hunde sollten auch nicht ungesichert in den Garten gelassen werden, die ersten Wochen nach der Ankunft, bis sie sich gut eingelebt haben. Ein Hund in Panik, kann auch einen Zaun von 1,80 m Höhe mühelos überspringen.
Bitte achten Sie auch unbedingt auf Fenster und Türen. Es gibt immer wieder Hunde, die aus einem geöffneten Fenster springen oder durch die Beine durchhuschen während man das Paket vom Postboten annimmt. Auch Türen selbständig öffnen ist keine Seltenheit, daher gilt: lieber absperren.
Bis eine Bindung und Vertrauen sowie der Orientierungssinn bei den Hunden entsteht, dauert es Wochen bis Monate.
Richtig am Hund anpassen
Nach dem Kauf und der Anpassung des neuen Sicherheitsgeschirrs, beachten Sie bitte die nächsten Tage und Wochen die genaue Passform. Wenn der Stress abfällt, ändert sich oft die Körperhaltung und die Körperspannung des Tieres. Es kann sein, dass das Geschirr dann noch einmal nachgestellt werden muss.
Grundsätzlich gilt: Lieber etwas zu eng, als zu weit.
Besonders Hunde, die aus dem Tierschutz kommen, aber auch Hunde aus Deutschland – die einfach schüchtern oder unsicher sind – müssen in neuen Situationen vor sich selbst geschützt werden. Viele sind noch nie an der Leine gelaufen. Bus, Bahn, Auto, LKW, Rollstuhlfahrer, Menschenmengen, Kinder, ein Knall in der Ferne, Fahrradfahrer, ein anderer Hund, der auf sie zu rennt… die Liste ist endlos lang. Sie müssen all dies erst lernen, damit sie souverän durchs Leben gehen können. Und dabei ist die Sicherung der Hunde das A und O.
Mein Hund ist entlaufen
Wie verhalte ich mich richtig?
Ein entlaufener Hund ist die schlimmste Situation, die man sich als Hundebesitzerin oder Hundebesitzer vorstellen kann. Die Sorge um das Tier ist extrem hoch. Es könnte vor ein Auto laufen, sich auf ein Bahngleis verirren oder verletzt im Graben liegen. Die schlimmste Vorstellung jedoch ist, wenn man es nicht wieder findet und somit nie weiß, was mit dem Hund passiert ist. Daher raten wir dazu, den Hund immer gut zu sichern und im besten Fall auch mit einem GPS Tracker zu arbeiten, damit man ihn im Notfall orten kann.
Auf der folgenden Seite haben wir einige Tipp’s und ToDo’s zusammengetragen.
Es passiert nicht über Nacht
3 Tage
um runterzufahren
- überfordert
- verängstigt/unsicher was passiert
- fühlt sich unwohl
- versteckt sich
- frisst/trinkt nicht
3 Wochen
um Gewohnheiten
kennenzulernen
- fühlt sich sicherer
- erkundet die Umgebung
- gewöhnt sich an Abläufe
- beginnt eigene Persönlichkeit zu entwickeln
3 Monate
um sich Zuhause zu
fühlen
- fühlt sich wohl und sicher
- beginnt zu vertrauen
- kennt nun die Umgebung
- gewöhnt sich an Routine